TRE® Trauma Release Exercises

Was bedeutet TRE®: Trauma-Release-Exercises, was zu Deutsch heisst: Trauma-Befreiungs-Übungen.

Dr. David Berceli entwickelte die Methode der Trauma-Entspannungsübungen TRE® und leistete einen Beitrag zur Begleitung von Traumabehandlungen sowie zur Stress- und Spannungsregulation. Durch ein paar Körperübungen können wir den Körper so aktivieren, dass er in ein neurogenes Zittern kommt. Dies ist vergleichbar mit dem Zittern, welches automatisch zum Tragen kommt nach einem schockierenden Erlebnis, wie z.B. ein Autounfall, oder auch bei freudigen Übererregungen wie bei einer Heirat, vor einer Fahrt mit der Achterbahn, bei einem Referat vor Menschen, etc. Man spürt es im Körper, indem die Knie, die Beine zittern, es kann sogar der ganze Körper betroffen sein. Dies geschieht, da wir drei Bereiche im Gehirn besitzen, den Hirnstamm, der limbische Bereich und der Cortex. Im Hirnstamm sind die Impulse, Triebe und das autonome Nervensystem beheimatet. Der limbische Bereich ist vor allem der Sitz der Gefühle und der Cortex ist verantwortlich für das logische Denken. Wenn uns Traumata, überwältigende Ereignisse widerfahren, so kommt vor allem der Hirnstamm zum Zug, die Reflexe, das autonome Nervensystem. Der Körper schüttet in Windes-Eile Hormone aus, wie Adrenalin, Cortisol und Noradrenalin, damit der Mensch flüchten, oder kämpfen könnte. Er ist bereit für den Notzustand. Sind Flucht und Kampf aussichtslos, so kann die Person in eine Erstarrung/Freeze versetzt werden. In diesem Zustand spürt man keinen Schmerz mehr. Werden diese Reaktionen nicht gebraucht, hat der Körper zu viel Stresshormone im Blut und möchte diese wieder loswerden, resp. den Körper in eine harmonische Balance bringen. Dies verspüren wir dann als Zittern. Durch TRE® wird genau dieser Mechanismus angesteuert, das Zittern. Durch das bewusst angesteuerte Zittern/Vibrieren gelangt der Körper wieder in eine Ruhe, er empfindet sein System, den Körper als „runtergefahren“, wieder in Balance gebracht. Das heisst sein Erregungszustand ist im Befinden von „ich kann“, oder „ich bin“ und nicht mehr in einem Zustand von „ich kann nicht“, wie z.B. nach einem Unfall, nach einer gewaltigen Überforderung, etc. Der Zustand von „ich kann nicht“, ist eine Übererregung, der Mensch ist über aktiviert und damit beschäftigt, sich irgendwie in die Ruhe/Entspannung bringen zu können. Nur weiss er oft nicht wie. Durch den Zitterprozess des TRE®, erfährt der Körper eine Regulation, wo er wieder in einen Zustand kommen kann von „ich kann“, oder „ich bin“.
Das Ziel von TRE® ist, dass jedermann/frau die Selbstregulation durch den Zitterprozess erlernt und zu mehr Balance findet.
Wichtig ist, Grundwissen über die Thematik des TRE® vermittelt zu bekommen. Die Übungen und der Zitterprozess sollten dreimal begleitet werden, damit es zu Hause bei selbständigem Ausüben gelingen und ein sicherer Zitterprozess erlebt werden kann.

Quellenangaben:
Berceli D. (2018) Körperübungen für die Traumaheilung. Norddeutsches Institut für Bioenergetische Analyse e.V.
Nibel H., Fischer K. (2020) Neurogenes Zittern. Trias